Jägerkorps


Die Jäger waren eine Art Spezialeinheit des 17. Jahrhunderts. Ihren Namen haben sie erhalten, weil die ersten Batallione tatsächlich aus Jägern und Förstern zusammengesetzt wurden und diesen Namen haben sie traditionsgemäß behalten. Behalten haben die heutigen Jäger außerdem das dreiblättrige Eichenlaub als Kennzeichen und den Schlachtruf "Horrido".
Nach 1880 kam es erst zu festen Zügen, die sich eigene Namen gaben, wie es die Jägerzüge auch heute noch tun. Diese Zugnamen sind Begriffe oder Namen aus Jägerkreisen, z.B. "Waidmannsheil" oder "Hermann Löns".
Um diese Zeit muss wohl auch der Brauch entstanden sein, ein mit einem Deckel verschließbares Horn mit flüssiger Ladung für Unterwegs mitzuführen.
gezeichnet von Dirk Markgraf Die Jägernmusik bestach durch Trompete und Waldhorn und war von Anfang an bekannt. Im Gegenzug gab es bei den Grenadieren die Janitscharenmusik.

Horrido oder Horridoh ist ein alter Gruß und Jagdruf aus der Jägersprache, der sich vom Hetzruf des Rüdemeisters beziehungsweise Rudelführers bei Meute- oder Treibjagden zum Anfeuern der Jagdhunde ableitet. Dieser Ruf lautete ursprünglich Ho' Rüd' Ho' - also: Hoch, Rüde, hoch! Die Zusammenziehung dieses Rufes zu einem Wort erfolgte wahrscheinlich schon im Mittelhochdeutschen. Eine manchmal vermutete Ableitung vom lat. horrid (rauh, struppig) oder horribel (schauderhaft, schrecklich) ist hingegen nicht anzunehmen.
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Hermann Löns (* 29. August 1866 in Culm bei Bromberg in Westpreußen; + 26. September 1914 bei Loivre in der Nähe von Reims, Frankreich) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Schon zu Lebzeiten war Löns, dessen Landschaftsideal die Heide war, als Jäger, Natur- und Heimatdichter sowie als Naturforscher und -schützer zum Mythos geworden.
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Historisch militärischer Hintergrund
Als eine Sonderform des Infanteristen bildeten die Jägertruppen lange Zeit eine Elite unter den Soldaten. Die ersten Jägerbatallione wurden im 30jährigen Krieg gebildet. Sie setzten sich aus Förstern, Förstersöhnen und Forstamtskandidaten zusammen, woher sich der Name ableitet. Im Gegensatz zur Linieninfanterie hatten die Jäger kein glattes, sondern ein gezogenes Gewehr, das zudem auch kürzer war (etwa 1m gegenüber 1,40 Meter bei der übrigen Infanterie). Mittels des gezogenen Gewehrs (Büchse) waren sie in der Lage, als Scharfschützen (Präzisionsschützen) treffsichere Schüsse bis zu 400 Metern abzugeben, um auf diese Weise gezielt Kanoniere zu töten oder Offiziere auszuschalten. Während die Infanterie keine Deckung suchte, da dies als feige galt, war es Aufgabe der Jäger zu "tiraillieren", d.h. auszuschwärmen, in Gruppen von höchstens zwei Mann zu kämpfen und möglichst Deckung zu suchen. Da Schüsse mit weniger Pulver aus Schwarzpulvergewehren oft genauer sind, durften sie die Pulvermenge exakt auf das jeweilige Gewehr abstimmen. Deshalb gehörte zu ihrer Ausrüstung immer auch ein Pulvermaß. Darüberhinaus durften sie das Gewehr nach Jägerart einfach über die Schulter hängen ohne es präsentieren zu müssen wie die anderen Infanteristen. Auch hieß die Seitenwaffe der Jäger nicht Bajonett sondern Hirschfänger und unterschied sich in der Form auffallend von den Infanterie-Seitenwaffen der übrigen Truppen. Erst mit dem Gewehr 71 wurden ab 1872 alle Infanteristen mit gezogenen Feuerwaffen ausgerüstet, die Jägerbüchse 71/84 war die letzte deutsche Sonderform des Infanterie-Gewehrs. Zur Unterscheidung der Waffen bezeichnet man als Jägerbüchse das militärische Scharfschützengewehr und als Jagdbüchse das Gewehr des Waidmannes. Aufgrund ihrer Sonderrechte (im Heer Friedrichs des Großen war für sie der Drill erleichtert, sie durften nicht angebrüllt werden und hatten Anrecht auf die Anrede "Monsieurs") waren sie bei altgedienten Infanterie-Generalen nicht sehr beliebt, weshalb Jägertruppen nach Kriegsende oft aufgelöst wurden. Nach Beendigung des Kriegsdienstes stand jedem Angehörigen einer Jäger-Einheit die ordentliche Anstellung als Förster zu, weshalb ihre Zukunft, im Gegensatz zu der anderer Infanteristen, stets gesichert war.
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Blumenhorn
Am linken Flügel jedes Jägerzuges marschiert der Hönes (Hornträger), der ein Büffelhorn mit sich trägt. Früher waren es Trinkhörner, die mit Erfrischungsgetränken gefüllt und mit einem Deckel verschlossen waren, damit unterwegs nichts verschütt geht. Der Hönes trug statt des üblichen Pulverhörnchens einen kleinen Henkelbecker an einer grün-weißen Kordel.
1884 wurde dann zum ersten Mal Blumen statt Getränke im Horn aufbewahrt, denn der Jägerzug des Gesellenvereins beschloss ein eigenes Horn anzuschaffen, doch es wurde nicht rechtzeitig fertig und so fehlte vor dem Schützenfest der Deckel, da dieser sehr kunstvoll gestaltet werden sollte. Da man das Horn ohne Deckel nicht mit Flüssigkeiten befüllen konnte, kam der Erbauer des Horns auf die Idee, es mit Blumen zu schmücken. Hinzu kam noch Mutters Tortenspitz und fertig war das erste Blumenhorn.
1951 fand zum ersten Mal die "Hönes-Parade" statt, als zu Ehren des damaligen Schützenkönigs, ein Hönes, seine Kollegen alle gemeinsam aufmarschierten.

Uniformen
Der grüne Waffenrock hat verschiedene Epauletten (Schulterstücke) für Major, Hauptmann, Oberleutnant, Leutnant und Feldwebel und es gibt unterschiedliches Eichenlaub an den Krackenecken, der Major trägt außerdem rundum gesticktes Eichenlaub an Kragen und ärmeln. Dazu gibt es Feldbinden mit Portepee oder ärmelstupen für Offizier bzw. Feldwebel.
Hüte: Oberleutnant und Leutnant tragen einen Offiziershut mit schwarz-weißer Feder, Feldwebelhut, Mannschaftshut und Feldmütze (wird zum kleinen Dienstanzug getragen). Außerdem gibt es Unterschnallzeug (zum Umhängen), Unterschnallzeug (am Gürtel zu tragen), Säbeltasche für Korpsführung, Adjudantenschärpe.

Struktur
Das Jägerkorps wird von einem Major und seinem Adjudanten angeführt, danach gibt es noch einen Hauptmann, dessen Zug den sogenannten Hauptmannszug bildet, jeder einzelne Zug hat einen Oberleutnant, Leutnant und einen Feldwebel. Das Korps lässt einmal im Jahr seinen König ausschießen. Die Jäger waren durch ihre ewige Jugend bekannt, da überwiegend junger Männer zum Korps gehörten und nach einer Heirat zu den Grenadieren wechselten, das änderte sich um die Wende ins 20. Jahrhundert.

Bei den Jägern gibt es ebenfalls Fahnenschwenker und -träger, sehen Sie sich die Beschreibung unter "weitere Korps - Fahnenschwenker" an.