Grenadierkorps


Die Grenadiere nahmen bereits auf dem ersten Schützenfest 1823 teil. Sie tragen eine weiße Hose, ein weißes Hemd, eine weiße Fliege sowie einen schwarzen Frack und einen schwarzen Zylinder. Die Offiziere tragen dagegen anstatt den Frack einen blauen Uniformrock und einen Zweispitzhut, den sogenannten Bonaparte, sowie einen Löwenkopfsäbel. Die Grenadiere stellen mit 77 Zügen, 2 Fahnenzügen, 3 Tambourkorps und 1 Fanfarenkorps (insgesamt über 1.400 Schützen) das größte Korps.
gezeichnet von Dirk Markgraf Grenadiere (früher als "Granatiere" genannt) waren im 17. und 18. Jahrhundert Infanteristen (also Fußsoldaten), die spezielle Aufgaben zu bewältigen hatten. Im Ursprung waren sie mit Handgranaten ausgerüstet, später formten sie eine Elite des Militärs. In Wehrmacht und Bundeswehr war der Begriff zur Bezeichnung infanteristischer Truppenteile gedacht.
Da Grenadiere stets als Eliteeinheiten aufgefasst wurden, findet man sie noch heute häufig in Garderegimentern bzw. -kompanien, wo sie an ihren charakteristischen, hohen Mützen als Grenadiere erkennbar sind, etwa die britischen Grenadier Guards oder die dänische Königsgarde, die beide Bärenfellmützen tragen.

Historisch militärischer Hintergrund
Seit 1667 mussten sich in jeder französischen Infanterie-Kompanie vier Soldaten auf den Umgang mit Granaten spezialisieren und wurden deshalb als Grenadiere bezeichnet. Der Anteil der Grenadiere an der Infanterie stieg in der Folgezeit, so dass bereits ab 1671 jedes französische Bataillon eine Kompanie Grenadiere umfasste. Seit 1670 wurden auch in österreich, 1676 in Brandenburg und 1678 in England Grenadier-Einheiten aufgestellt, worauf bis zum Ende des 17. Jahrhunderts die meisten anderen europäischen Staaten folgten. Der Begriff wurde in dieser Zeit aus dem Französischen auch in die deutsche Sprache übernommen. Für die Aufstellung einer Grenadier-Einheit wurden die stärksten, geschicktesten und oft auch größten Soldaten ausgesucht (ein berühmtes Beispiel waren die "Langen Kerls" Friedrich Wilhelms I. von Preußen).
Die Grenadiere bildeten eine militärische Elite. Sie wurden bei Belagerungen mit besonders gefährlichen Aufgaben betraut und an Schwerpunkten des Kampfes in der Schlacht eingesetzt. Zu ihrer Bewaffnung gehörte neben etwa einem Dutzend Granaten eine Muskete mit Bajonett und ein Säbel. Oft konnte man die Grenadiere auch rein äußerlich von den anderen Soldaten unterscheiden: Um beim Werfen der Granaten nicht behindert zu werden, trugen sie stets schmale Kopfbedeckungen (ursprünglich die einfache Lagermütze) statt der damals üblichen, breiten Hüte (Dreispitz).
Schon relativ früh im 18. Jahrhundert wurden die Handgranaten nach und nach wieder abgeschafft, die Grenadiere blieben aber Eliteeinheiten; aus ihren ursprünglichen Zipfelmützen entwickelten sich - als Statussymbol und, um ihre Träger größer und bedrohlicher erscheinen zu lassen - hohe und teils sehr schwere Grenadiermützen mit Metallschilden oder aus Pelz, zu deren Tragen ein Kinnriemen notwendig war. Aus der Schwierigkeit, diese Mützen zum Gruß abzuziehen, entstand als besonderes Zugeständnis an die Grenadiere der sogenannte "Grenadiergruß" (das bloße Andeuten durch Anlegen der Hand an die Mütze), der aus Prestigegründen von immer mehr Einheiten übernommen und so zur heute weltweit verbreitetsten militärischen Ehrenbezeigung wurde.
Besonders berühmt wurden die "Grenadiere der alten Garde" der Kaiserlichen Garde von Napoleon I., die bis zur Schlacht von Waterloo den Ruf der Unbesiegbarkeit genossen.
In der Armee des deutschen Kaiserreichs (1871 - 1918) gab es im Rahmen der Infanterie nur einige wenige Regimenter mit der Bezeichnung "Grenadier" im Namen (z.B. die fünf preußischen Gardegrenadierregimenter oder die sächsischen Grenadierregimenter 100 und 101).
In der Wehrmacht wurden ab 15. Oktober 1942 die bisherigen "Schützen" und "Oberschützen" der Infanterie als "Grenadier", bzw. "Obergrenadier" bezeichnet. Des Weiteren wurden fast alle Bezeichnungen entsprechend geändert. So wurden "Infanterieregimenter" nun "Grenadierregimenter". Die Maßnahme sollte der Hebung der Moral dienen. Nur ab Divisionsstufe behielten die Divisionen ihren Namen. Nach dem Attentat auf Hitler 1944 wurden seither gegründete Divisionen als Volksgrenadierdivisionen bezeichnet. Diese waren im übrigen herkömmliche Infanteriedivisionen und standen in keinem Zusammenhang mit dem Volkssturm.
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Uniform
Die Grenadieruniform hat sich in all den Jahren prinzipiell nicht verändert und weist auf die damalige kurkölnische Infantrie hin.
Die einfachen Grenadiere tragen weniger eine Uniform als den Sonntagsanzug, was auch ursprünglich so war, da sie keine Uniform tragen durften. Nach dem Gehrock, kamen Cut und Frack, dazu kommt eine Weste oder ein schwarzer Kummerbund, ein weißes Hemd mit weißer Fliege. Der schwarze Zylinder wird durch einen grünen Kranz aufgefrischt und das Holzgewehr mit Blumen geladen.
Alle tragen weiße Hosen und Handschuhe und schwarze, glatte Schuhe mit schwarzen Socken.
Die Offiziere durften die Uniformen der Bürgermiliz übernehmen, nur keine Dienstgradabzeichen. Mit der Zeit kamen immer öfter preußische blaue Waffenröcke dazu, die dann mit Dienstgradabzeichen bis heute geblieben sind. Oberleutnant und Leutnant tragen heute also einen blauen Waffenrock mit rotem Kragen und Manschetten und sind mit einem Säbel ausgestattet. Diesen tragen sie an der linken Seite in einer Metallscheide, im Gegensatz zu einem Degen, er in Leder aufgewahrt wird. Beim präsentieren wird der Säbel mit rechts aufrecht gehalten. Außerdem tragen sie einen Zweispitz (wird versehentlich auch Bonaparte genannt) mit weißem Federschmuck, der au älterer Zeit stammt. Den Dienstgrad kann man an ihren Epauletten unterscheiden.
Der Feldwebel der Grenadiere trägt auch einen Säbel, allerdings hat der die übliche Grenadieruniform an, abgesehen von einer rot-weißen Schärpe um den Bauch und goldenen Litzen am Revers.
Der Grenadiermajor trägt eine ähnliche Uniform wie Oberleutnant und Leutnant, nur seine Epauletten sind mit silbernen Fransen verziert. Auf dem Pferd trägt er uns sein Adjutant schwarze Hosen mit Jodhpur-Stiefeletten und Anschnallsporen.

Struktur
Das Grenadierkorps wird von einem Major und seinem Adjudanten angeführt, danach gibt es noch einen Hauptmann, dessen Zug den sogenannten Hauptmannszug bildet, jeder einzelne Zug hat einen Oberleutnant, Leutnant und einen Feldwebel. Der Zug als kleinste Einheit war schon früh bekannt, eine Namensgebung kam erst in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts dazu, davor marschierte man unter ausgelosten Nummern. Bis ins Jahr 1904 durften keine Männer unter 22 Jahren aufgenommen werden, deshalb war es früher das Korps der "erwachsenen Männer".
(nach den Texten von Joseph Lange)

Bei den Grenadieren gibt es ebenfalls Fahnenschwenker und -träger, sehen Sie sich die Beschreibung unter "weitere Korps - Fahnenschwenker" an.